Das Gasthaus zum tanzenden Widder

Als sein Freund zurückkehrte und von seinen sonderbaren Beobachtungen berichtete überlegte Gernold das Für und Wieder der möglichen Handlungen.
Nach einigen Augenblicken faßte er aus dem Bauch heraus einen Entschluss und sagte zu seinen Gefährten: "Ich denke es wäre das beste nachzugucken was es mit diesem Stab und der Person auf sich hat. Ich wäre dafür aufjedenfall hinein zu gehen, wobei ich mir über das genaue Vorgehen nicht im Klaren bin. Hat sonst jemand in dieser Runde eine Idee wie wir dort hinein kommen ohne direkt von allen Mächten der Niederhöllen überfallen zu werden, und natürlich ohne die Person, sollte sie einfach nur eine harmlose Person sein, gleich zu Tode zu erschrecken."

"Ich stimme euch zu." schloss sich Ingvalion Gernolds Meinung an. "Ich denke, wir klopfen erst einmal höflich an die Türe und bitten um Unterkunft bei diesem miesen Wetter. Selbst wenn es ein uns feindlich gesonnener Magier sein sollte, wir sind zu viele als dass er uns alle auf einmal überwältigen könnte." fügte er im Brustton der Überzeugung hinzu.

"Nun denn, geht voran edle Recken, solltet ihr tatsächlich von dunkler Magie verschlungen werden, werden wir euch rächen." scherzte Nanduin, zwinkerte den Beiden zu und stützte sich auf seinen Wanderstab, während er darauf wartete, dass sie eintraten.

"Nun denn." Ingvalion hing den Morgenstern zurück an den Gürtel und trat, sein Pferd am Zügel führend, auf die Tür zu. Mit der gepanzerten Faust klopfte er dreimal feste dagegen, dann lauschte er, was er wohl von drinnen zu hören bekam.

Ein Mann mittleren Alters öffnet die Tür, er scheint wenig überrascht, als dieser Euch mit durchnäßten Kleidern erblickt. Er grinst und machte eine Geste einzutreten. Der Mann sieht ziemlich blaß und krank aus, doch seine glitzernden Augen zeugen von Intelligenz. Einen Hut hat er tief über die Stirn gezogen, er rückt ihn noch einmal
zurecht, dann streckt er seine mit Leinentuch verbundene Hand zu Begrüßung aus: „Den Zwölfen zum Gruße, werte Wanderer! Was treib Euch an den seelenlosen Tagen des Namenlosen bei solch nassem Wetter durch die Landschaft?“

Die Schankstube ist 8 mal 6 Schritt breit. Rechts von der Eingangstür befindet sich eine Theke mit Barhockern. Drei schlichte Tische mit Holzschemeln sind im Raum verteilt. Direkt unter dem Fenster neben der Eingangstür steht eine schwere Holzbank. Ein brennender, steinerner Kamin befindet sich auf der gegenüberliegenden Wand mit einem schweren Ledersessel davor. Über dem Kamin ist ein goldener Stab an der Wand, der einen überirdischen Schein verströmt.

"Habt dank." antwortete Ingvalion, während er sich mit einem kurz durch den Raum schweifenden Blick Übersicht verschaffte. Dann deutete er mit einem Nicken zu seinem Pferd. "Gibt es zu diesem Haus auch einen Stall und steht der auch noch? Oder soll ich das Pferd mit hereinbringen?"

"Oh, Verzeiht, werter Herr. Hinter dem Haus gibt es einen Verschlag, in dem ihr auch Stroh für euer Pferd finden werdet, mehr kann ich leider nicht bieten." erklärt der Mann, bevor er von einem rasselnden Hustenanfall durchgeschüttelt wird.

"Für eine Nacht wird es schon reichen." antwortete Ingvalion und machte sich daran, sein Pferd hinter das Haus zu führen. Im Verschlag angekommen sattelte er es ab, rieb es so gut wie möglich mit zwei Händen Stroh trocken und gab ihm eine kleine Hand voll vom mitgeführten Hafer zu fressen. Während es sich über die Körner hermachte trocknete er auch seinen Sattel weitestmöglich ab, bevor er die Satteltaschen löste und unter seinem Mantel an sich drückte, während er zum Haus zurück eilte.


// Ich hoffe, dass mit dem mitgeführten Hafer geht in Ordnung, ist ja eigentlich ein reiner Ambiente-Effekt.

Eine weile lang trocknete Nanduin sich vor dem Kamin, kontrollierte die Schriftstücke in seiner Tasche auf ihre Unversehrtheit und versuchte zeit zu schinden. Dann drückte die last der Frage, welche die gabze Zeit im Raum schwebte, zu sehr auf ihn und er musste sie aussprechen. "Werter Herr... wisst ihr was mit dem Dorf geschehen ist?"

//@Charis: Kein Ding

Nachdem alle außer Ingvalion, der noch sein Pferd versorgt, den Schankraum betreten haben geht auch der Mann wieder zu seinem Sessel, in den er sich schwer fallen lässt, nachdem er euch gebeten hat, auf Stühlen um dem Kamin herum Platz zu nehmen. "Oh, ja, ich weiß es nur zu gut." erklärt er, Bedauern schwingt in der etwas rauen Stimme mit, kurz gleitet sein Blick zu Ingvalion, der nun auch den Raum betritt, dann setzt er an. "Böses ist hier vor langer Zeit zu einer bösen Zeit geschehen und es wird wahrscheinlich nun an diesen bösen Tagen wieder geschehen – in einem anderen Dorf. Ein Hohepriester des Namenlosen – oder besser gesagt eine Priesterin hatte die ganze Gemeinde Wegefeld vor 15 Jahren in ihren Bann gezogen. Wie Puppen benutzte sie die Dörfler um ihre Ziele zu erreichen. Als ihre Sklaven wanderten Sie aus, um im Dienste des Bösen zu stehen. Doch ich konnte damals ihrem Einfluß durch einen magischen Schutz entkommen. Als diese Dämonenmeute das Dorf aufgegeben hatte kehrte ich zurück.
Nur ich mit meiner kleinen Schenke existiere noch hier, um Wanderern wie Euch mit einem edlen Tropfen den Reisestaub vom Gaumen herunter zu spülen." erklärte er, wobei sein letztes Wort durch einen lauten Huster fast unverständlich wird. "Verzeiht, doch was wisst ihr über den Namenlosen und die namenlosen Tage?" erkundigt er sich dann.

Gernold runzelte bei den Worten des Mannes kurz die Stirn und antwortete ihm dann: "Mein Wissen beläuft sich nur auf das allgemein bekannte. Ich habe mich nie besonders mit Magie und schon gar nicht mit den Mächten der Finsternis beschäftigt. Denn mit Verlaub, aber ich denke ich bin nicht in der Lage einen solchen Kampf zu führen."
Er begleitete seine Rede mit einigem bestärkenden Mimenspiel und Gestiken.

Mit gerunzelter Strin lauschte Nanduin den Ausführungen des Mannes, bevor er murmelte: "Der Namenlose... die Entität des Bösens, durch seinen gescheiterten Plan die Dämonen in die 6te Limbusebene einzulassen in der großen Bresche gefangen, um diese, sein Werk, mit seinem eigenen Körper zu verschließen aufdass die finsteren Armeen des Sultans niemals die Ebene des Chaos verlassen. Äon für Äon verstümmelt er sich selbst um sich dann, im 13ten Zeitalter wieder zusammenzufügen, seine Ketten zu sprengen und unser aller Ende einzuleiten. Man sagt an den namenlosen Tagen sei seine Macht in unseren Gefilden am größten."

Ingvalion nickte nach Naduins Worten bestätigend. "Ja, die namenlosen Tage sind wahrhaft die schlimmste Zeit des Jahres. Auch wenn ich von dem Aberglauben, eine jede Reise die an einem solchen Tag beginne sei verdammt nur wenig halte, so ist es doch angebracht gerade in diesen Tagen und gerade auf Reisen besonders achtsam zu sein, denn sein Einfluss auf Dere steigt von Tag zu Tag, bis er mit aufgehen der Praiosscheibe am ersten des neuen Jahres vom Herrn des Lichts wieder in seine Schranken gewiesen wird."

Der Alte nickte, bevor er selbst fortfuhr "Korekt, zwischen dem alten und dem neuen Jahr klafft eine Lücke von 5 verfluchten Tagen – den Tagen des Namenlosen. Fünf Dämonen der Unterwelt helfen dem Namenlosen, die je Herrscher über einen Tag sind. Ihre Namen sind: Isyaharin, Aphestadil, Rahastas, Madaraestra und..." Ein Husten unterbricht die Worte des Mannes "Shihayazad. Heute herrscht der Dämon Aphestadil. An diesen Tagen
sind die Zwölfe – die rechtschaffenden Götter geschwächt, welche ihren dunklen Bruder die ganze Zeit des Jahres über verbannen konnten. Doch jetzt ist er für diese Zeit frei und es liegt allein bei den Sterblichen durch ihren Glauben an ihre Götter, dem Seelenfang des Namenlosen zu widerstehen. Denn sollte dieser eines Tages genug Seelen auf sich vereinigt und genug Chaos und Leid unter den Sterblichen geschaffen haben, bricht seine Zeit an – Die Herrschaft des dunklen Gottes, des Fürsten der Finsternis, des Dämonensultans oder wie er noch genannt
werden möge! Warum ich Euch dies erzähle?" Ein weiteres Mal kann er den Husten nicht unterdrücken "Weil Eure Taten als rechtschaffende Gläubige gefragt sind und mir außerdem meine zahlende Kundschaft wegbleibt.
Durch Wanderer wie Euch, habe ich erfahren, daß der Namenlose erneut Besitz von einem ganzen Dorf ergriffen hat. Ein ähnliches Schicksal wie Wegefeld steht diesem Dorf bevor, wenn niemand die Pläne des Bösen durchkreuzt. Die Hohepriesterin des Namenlosen muß seit langer Zeit in diese Region zurückgekehrt sein, denn normalerweise gelingt es dem Namenlosen nur einzelne, verzweifelte Seelen für sich zu gewinnen.
Viel Mut, Risikobereitschaft und sogar etwas Torheit wird von Euch verlangt, solltet Ihr Euch entscheiden diesem Dämonendorf mit dem Namen Darkfeld entgegenzutreten. Die Zeit drängt, denn ich befürchte, daß sie blutige Opferrituale vollziehen wollen, welche die Tagesdämonen – die Verbündeten des Namenlosen aus der Unterwelt herauf beschwören sollen. Findet die zwei neugeborenen Kinder, welche je einem Dämon des Tages geopfert werden sollen, damit er in die Oberwelt gelangen kann.[i]" Dieses Mal reißt der Husten den Mann fast von seinem Stuhl, das Reden strengt ihn offensichtlich an "[i]Oh, Ihr Rechtschaffenden, bringt die „Opfer“ diese unschuldigen,
neugeborenen Geschöpfe, meinetwegen noch im Leib der besessenen Mutter, weg von diesem Opferplatz und in Sicherheit. Oh Götter, tut dieses schnell, den je weiter die Tage voranschreiten, desto mächtiger werden die Tagesdämonen, die sie beschwören können. Ich kenne eine Heilerin einen Tagesmarsch weiter östlich
von Darkfeld in den Ausläufern der Koschberge. Bringt sie zu ihr. Sie wird für die Neugeborenen sorgen und sie vielleicht einer Familie anvertrauen, auf daß sie sicher und im Glauben der Zwölfe gedeihen mögen!"

Geistesgegenwärtig würfelt Nanduin eine Götter und Kulte-Probe (14/14/14 8), ob er die Namen der genannten Dämonen schon einmal gehört hat.

"Verzeiht meine Neugier, doch kann man gegen euren Husten etwas unternehmen... und wisst ihr was es mit diesem merkwürduígen Stab auf sich hat, dessen Licht uns hierher geführt hat?" fragte der Gelehrte und wies auf den stab über dem Kamin.

'Kampfschlumpf' hat folgende Handlung ausgeführt: würfeln

'W20' : 7, 14, 8

Ingvalion, der während des Monologs des Alten immer wieder genickt hatte, wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als im Nanduin zuvor kam. Der Junge war ihm sympathisch. Ein schneller Geist, wenn auch vereinzelt zu abgelenkt von den wesentlichen Dingen. Andererseits war es ja auch seine Aufgabe, die Reisegemeinschaft zu schützen, nicht die Nanduins. Und sollte der Alte tatsächlich die Wahrheit gesagt haben, wäre es noch mehr seine Pflicht, diesem Dorf zu helfen. Aber zuerst wollte er einige Antworten abwarten. "Dieses Dorf... Wo soll es liegen und wie meint ihr können wir uns dort einschleichen?"

// Der Schein der euch angelogt hat war anbei der Feuerschein, was die Namen der Dämonen angeht. Die Namen der Dämonen sind dir zwar bekannt, auch handelt es sich um mächtige Exemplare, jedoch weißt du nichts genaues. Jedoch meinst du zu wissen, dass sie keinem der Erzdämonen zugeordnet sind

"Ich bezweifle es." erwiedert der Mann mit rauer Stimme, dann lässt er seinen Blick langsam zu dem Stab oberhalb des Kamins wandern. "Der Stab ist ein Strahl der Praiossonne, die ehemals im Praiostempel dieses Dorfes hing. Ich habe sie aus den Ruinen geborgen und hoffe, dass sie mir Schutz vor den Niederhöllischen bietet." erwiedert er dann, bevor sein Blick zum Ritter schweift. "Wenn Ihr die Gunst Eurer Götter ganz auf Euch vereinen wollt, dann findet die Person – die Hohepriesterin des Namenlosen, die diesen Ort hier verseucht hat und es nun mit Darkfeld tut. Seuche ist das richtige Wort, denn jeder der sich diesem Dorf ohne Schutzbann nähert, dessen Glaube an das Gute kann noch so stark sein, er wird auf ewig der Finsternis dienen!“ erklärt er, beendet von einem Husten, zunächst zusammenhangslos, bevor er dann Ingvalions Frage beantwortet "Es sind wohl 25 Meilen in östlicher Richtung. Aber wie ihr euch in das Dorf einschleichen könnt ... verzeiht, doch ich habe das Dorf Jahre nicht mehr gesehen."

"Ohne Schutzbann..." Ingvalion dachte einen Augenblick nach. "Und wie sollen wir eurer Meinung nach ein Dorf betreten, dass ohne Schutzbann niemand betreten kann?"

Der Stab schein ja funktioniert zu haben... immerhin ist dieses Haus das einzige, das noch steht. "Meint ihr Praios würde uns verzeihen, wenn wir uns aus den Trümmern seines Tempels einen weiteren Strahl seiner Sonne nehmen, der uns vielleicht einen Schut gegen die Mächte der Finsternis beiten könnte? Einen schutz der womöglich groß genug wäre um besagtes Dorf zu betreten und damit in seinem Sinne zu handeln?" fragte Nanduin und ärgerte sich darüber nicht mehr über die Wirkungsweisen von Magie zu wissen. Vielleicht hätte er damit feststellen können, was es mit den Strahlen der Praiossonne auf sich hatte. Zwar waren diese im direkten Sinne nicht magisch, doch das göttliche Wirken an ihnen würde sicher siene spuren hinterlassen, die denen der Gildenmagie viellicht garnicht so unähnlich waren... aufgrund seiner Unkenntnis in diesem Fachgebiet natürlich alles nur vage Theorien, die durch seinen Kopf wanderten. Zweifellos interessante Theoroien, die weiter gedacht werden mussten, doch nicht jetzt und auch nicht in der Nähe von Praioten.

"Diesen Schutzbann kann ich Euch bieten, denn in jungen Jahren rettete ich einem Hesindegeweihten des das Leben. Er schenkte mir als Dank einige Amulette, welche seinen Träger vor dem Einfluß des Bösen schützen. Ich trug als einziger dieses Amulett als die Dienerin des Namenlosen Wegefeld verseuchte. Nur so konnte ich der Hölle entkommen. Die Funktion dieses Amulettes ist schnell erklärt: Einmal angelegt, schützt es vor jeglicher Beeinflussung dämonischer Mächte, doch einmal abgenommen oder entrissen bekommen, verliert das Amulett für alle Zeiten seine Wirkung. Also gebt acht auf Euer Amulett. Legt es rechtzeitig an, denn es dauert mehrere Stunden, bis sich dieser Schutz vor dem Bösen aufbauen kann. Außerdem reicht der Einfluß weit über die Dorfgrenzen von Darkfeld hinaus. Wenn ihr Euren Göttern dienen wollt, werde ich die Amulette holen." erklärte der Mann, an den Ritter gewandt, bevor er sich zu dem Gelehrten umwandte. "Das wird wohl kaum möglich sein, der Tempel liegt in Trümmern, selbst dieser Strahl war nur mit großer Mühe zu bergen. Doch sollten die Amulette alleine genügen."

"Das wäre eine Tat, die eines Ritters würdig währe." Ingvalion wandte sich zu den anderen um. "Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich werde eines dieser Amulette nehmen und versuchen, dieser zwölfmal verfluchten Priesterin das Handwerk zu legen. Und über jeden von euch, der sich an meine Seite stellt, währe ich dankbar, denn es ist bei Leibe kein Leichtes, sich mit einem Gott anzulegen!"

Ich habe jetzt die einmalige Gelegenhgeit unglaubliche Erkenntnisse für die Wissenshaft zu sammeln und ein großes Abenteuer zu erleben... das wird mein Buch womöglich in alle namhaften Bibliotheken in unseren Breiten bringen. Es wäre mir eine Freude den Leuten helfen zu können und die finsteren Mächte aus dere zu vertreiben! sagte er und nahm sich im Geiste bereits eines der Amulette.

Gernold überlegte einige Momente als seine Gefährten bereitwillig in die Gefahr und den vermutlich sicheren Tod gingen.
Sei's drum! Wenn niemand es tut wird Dere untergehen, ich mag kein Adliger sein und im Grunde würde ich lieber in einer warmen Wirtsstube sitzen.
Entschlossen sagte Gernold: "Ich werde euch beistehen!"