Kapitel 1: Erste Schritte

Nakashima grinste bei Adams Antwort: "Ohja, lasst uns mit ihnen ein Spiel spielen. Libera et impera. Wir befreien diesen 'Boss', wie unser liebes Einhorn ihn nennt, von seinen Vorstellungen. Er möchte etwas von uns. Wir nicht von ihm. Angebot und Nachfrage heißt das hier im Westen glaube ich. Und vielleicht verändert er sich in der Zwischenzeit oder trifft eine Kitsune. Beides wäre solchen Menschen wohl zu wünschen, oder halt ein möglichst nützlicher Tod."
Mit einem breiten Grinsen wandte sich Nakashima seinem Kommlink zu.

"Eben, wenn der Kerl wirklich interesse zeigt kommt er schon vorbei, ich treff mich mit dem doch nicht am Godorfer Hafen, wo der Kerl vielleicht ne ganze Gang angeheuert hat!" antwortete Adam. "Schließlich unterbricht der unseren Auftrag, da kann er erwarten das wir ihn nicht gerade ernst nehmen. Das könnte ja auch nur so ne Treueprüfung vom Schmidt sein - wir sind hier im RheinRuhr-Megaplex, da machen die Schmidts so nen Schrott, vor allem die von den Japanokons nicht war, die ja ach sooo sauber sind nicht wahr Nakashima." sagte Adam mit nem zwinkern. "Also ich würde am liebsten Schmidt anrufen, aber macht was ihr denkt. Ich marschiere jedenfalls nicht so mir nix dir nix nach Godorf."

"Dem stimme ich durchaus zu, mein Freund. Einen Wuatchua zu beschwören ist meinen Informationen nach die einfachste Sache für einen Magier. Kann jeder drittklassige Taschenspieler.", meinte Nakashima mit einem Schmunzeln als er von einigen privaten Newsfeeds aufsah.

Adam freute sich das ihm wenigstens eine Person seiner Meinung zeigte und zog seinen Arm hoch um sich seinem Kommlink zuzuwenden. Er begann die Matrix nach neu entdeckten Critterarten zu durchforsten, ein kleines Hobby von ihm.

Es klingelte nur kurz, bevor sich die bekannte, kurz angebundene Stimme des Schmidts meldete: "Schmidt. Ich hoffe, sie haben, was wir wollten, genug Lärm haben sie ja veranstaltet." schnarrte es aus dem Kommlink in Adams Ohr.

Adam nahm den Anruf an. "Ja, ich denke schon." antwortete er. "Wie stellen sie sich die Übergabe vor Herr Schmidt`?" fragte Adam nüchtern. Adam öffnete auf seinem Kommlink eine Anwendung um eventuelle Angaben Schmidts zu notieren.

"Gut, dann treffen wir uns in einer Stunde im zündorfer Hafen an Mole vier." antwortete der Schmidt. "Seien sie pünktlich und bringen sie die Statuette mit."

Adam notierte sich die Adresse und beschloss sie in der Matrix zu recherchieren, am besten wäre es noch Karten aufzutreiben. "Ja, ist gut Herr Schmidt. Wir werden kommen" antwortete er trocken. "Bis später dann." Adam legte auf und begann Karten besagten Hafens zu suchen.

Nakashima schien relativ desinteressiert und beschäftigte sich weiter mit seinem Kommlink.
Jedoch nach einigen Augenblicken schloss er seine Recherchen mit einem resignierenden Seufzen ab und gesellte sich zu Adam um, falls das nötig sein sollte, ihm bei seiner Suche zu helfen.

Nach einiger Zeit in der sie herumgestanden hatte, fläzte sich Kitty auf das Sofa und begann sich durch die Haare zu streichen, während ihr Blick in weiter Ferne lag. Kurz führte sie ihr Handgelenk zu ihrem Mund und streckte die Zunge heraus, besann sich jedoch und ließ es bleiben. Du bist eine erwachsene Frau und kein kleines Kind mehr, also beherrsch dich gefälligst. Dachte sie sich und versuchte, möglichst ohne sich vom sofa zu erheben, herauszufinden, was die anderen taten.

Vince hatte einige Zeit ausgeschaltet. Er hatte keinen bock auf die weitere Diskussion zu denen er seine Meinung eh schon gesagt hatte und nicht beachtet wurde. Außerdem konnte er grade schon gar nicht das geschwätzt seiner beiden Mitbewohner ertragen. Dieses konnte er in seine jetzigen zustand nicht ertragen. Daheim auf dem Hovercraft hätte er wahrscheinlich engagiert und begeistert mit gemischt. Er hatte sich an eine Wand gelehnt und geschlafen. Nach exakt fünfzehn Minuten öffnete er seine Augen wieder und schaute sich um. Während er sich streckte sagte er zu sich selbst: “Ich liebe diesen Schlafregulator.“
Dann beobachtete er interessiert Kitty. Nettes Mädchen, Nettes Mädchen.
Dann sagte er an die Gruppe gewannt: “Wie schauts jetzt aus?“

"Ja, beschissen sage ich nur! Kirchenmännchen hat uns auch auf dem Schirm und will die Ware noch heute haben. Und der blöde Magier will mit uns reden. Ich sags euch - mir wird das n bissel heiß lass uns aus der Schusslinie gehen wenn sich die großen Jungs prügeln, wir kriegen da nur einen auf den Deckel, von dem einen oder dem andern!" sagte Adam. "Ich tu das jedenfalls, auch wenn ich dann auf die Kohle verzichten muss. Lassn wer die scheiß Statue einfach hier stehn und verkrümeln uns."

Nakashima lachte laut und herzlich als er Adam zu hörte und als dieser geendet hatte meinte er: "Also nun machen wir mal halblang. Wir haben unseren eigentlichen Auftrag von diesem Fanatiker. Also sollten wir uns mit dem abfinden. Warum sollten wir so einem Möchtegern-Madoka zu hören? Lasst uns die Figur dem Kirchling geben unsere Belohnung einstreichen und dann gehen wir alle wieder unserer Wege."

Tjark schnaufte und schüttelte leicht den Kopf. "Und egal wer sich die Statue zuerst schnappt, der andere wird trotzdem auf uns Jagd machen. Ich suche mir meine Feinde lieber selbst aus." stellte er ein wenig ungehalten fest. "Ich bleib dabei, lieber leg ich mich mit unserem Möchtegern-Psychopathen an, als mit nem Magier, bei dem wir nichtmal ansatzweise einschätzen können, über welche Kräfte er verfügt."

Nakashima lächelte schief und, bevor ihm jemand zu vorkommen konnte antwortete er Nachtmahr: "Feinde selbst aussuchen also. Klingt mir stark nach einem kleinen Feigling. Anscheinend überschätzt ihr, mein werter Herr, euren Stand. Dem Magier und dem Kirchling sind wir komplett egal. Du scheinst zu glauben, dass die Rachegelüste hätten. Derens erstes Ziel wird es sein die Figur zu kriegen. Solange wir den Magier nicht höchstpersönlich verarschen wird der sich erstmal um den Kirchling kümmern."

"Und genau da wäre ich mir nicht so ganz sicher." antwortete Adam. "Aber wie bereits gesagt, macht was ihr denkt nur macht endlich was!" bemerkte er eisig und innerlich kochend. "Das hasse ich, keinen Plan und alles wurschtelt durcheinander, da kann ja nur alles schief gehen!" Adam war kurz vorm eskalieren und das nicht wegen Nakashimas "Feigling" , sondern viel mehr wegen diese Chaotentruppe ohne ordentliche Planungs und Führungsstrukturen! "Also, Godorf oder Schmidt, das entscheiden wir jetzt sofort und halten uns daran!" sagte er laut und deutlich.

"Gut, genauso muss es sein. Ich bin für den Schmidt.", meinte Nakashima.

//Micha : 3 kannst auch in Skype on kommen : *

“Also ich werde mich aufgrund des Teamfriedens mit meinen beiden Partnern enthalten.“ Dabei nickte er Nakashima freundlich zu.
Schnell fügte er an die Gruppe gewannt: “Aber ganz nebenbei sollten wir vielleicht jemanden bestimmen der ein paar Grundlegende Entscheidungen für uns treffen kann. Damit wir uns nicht an jeder Kleinigkeit aufhängen. Außerdem kann das ganz im Kampf sehr gefährlich werden!“

"Was du 'Feigheit' nennst, nenne ich Überlebensinstinkt. Deine Ehre wird dir nicht den Arsch retten, wenn die ein Magier die Gehirnzellen weg brutzelt oder dir ein paar Con-MGs ins Gesicht lächeln." erklärte er mit einem leichten Kopfschütteln. Wie hatte es dieser Zwerg nur so lange als Runner überlebt? "Und ich bezweifel, dass wir ihnen egal sind. Entweder sie holen sich die Statue und jagen uns dann oder umgekehrt. Die Leute haben einen Ruf zu wahren." Adam schenkte er nur einen zweifelnden Seitenblick. Das er selbst nicht gerade durch gute Vorschläge geglänzt hatte, aber ihnen nun vorwarf, nichts entscheiden zu können, war irgendwie paradox. "Ich bleib dabei: Magier und damit Godorf. Bei den Kirchen-Bimbos weiß ich wenigstens, wer mein Feind ist. Der Fingerwedler könnte von überall kommen." erwiderte er, wobei er irgendwie darauf wetten mochte, dass der andere Troll sich auch dem Zwerg unterwerfen würde. Das pisste Tjark daran an mit eingespielten Gruppen arbeiten zu müssen. Meist kochten die ihr eigenes Süppchen, aber man selbst sollte es dann mit auslöffeln. Lieber ein Haufen Fremder, da versuchte jeder alles zu geben, weil man nicht genau wusste, wer wirklich verlässlich war. Und am besten natürlich nur bereits bekannte Jungs, da konnte man sich auf jeden einzelnen voll verlassen. Am Ende war es bei solchen Runs, wie diesem, sowieso wieder der Troll - und Adam war damit bestimmt nicht gemeint - der ein paar Kugeln fressen durfte, weil irgendjemand unvorsichtig gewesen war. Immerhin hielt die Dermalpanzerung, was sie versprach.

" Und zu diesem Magier, wir wissen nicht einmal wer das ist! Wir haben keine Ahnung womit wir zu tun haben und Leute die bei nem Geschäft nicht einmal mehr einen Namen nennen sind nicht gerade vertrauenswürdig und unberechenbar. Also würde ich sagen wir nehmen den Feind den wir kennen, Herrn Schmidt, ich gedenke ohnehin mein Arbeitsgebiet in Zukunft etwas zu verlagern, wie wir vermutlich alle. Bei Schmidt wissen wir das er uns umpusten möchte, da können wir ein wenig vorsichtiger sein - und wissen das der uns umlegen wollen könnte. Dieser Magier kann alles sein und alles tun wollen, wir können ihn nicht berechnen und daher würde ich die Statue lieber dem bringen von dem ich nicht sicher bin was er so alles kann. Was nicht heißt das die DKK uns nicht große Probleme machen kann." legte Adam dar.

Kitty war gerade damit beschäftigt sich ihre Kletterkrallen zu besehen und zu entscheiden ob sie einen neuen Schliff vertragen konnten, als sie sich an der reihe fühlte ihre Meinung zu äußern. "Ich bin in jedem Fall gegen Schmidt. Für den Magier, der uns ausfindig gemacht hat und uns von einer nicht sichtbaren, für uns unzerstörbaren Kugel überwachen ließ, was er wahrscheinlich immernoch tut. Wenn ihr mich fragt ist die Chance heil aus der Sache herauszukommen bedeutend größer wenn wir für ihn statt für Schmidt arbeiten. Immerhin ist Schmidt ein Mitglied eines Meta-Menschen-Hasser-Kultes, weshalb es mich wundert das ihr beide zu ihm haltet. Was für Gefahren können von ihm ausgehen? Doch nur in Form von Menschen, also begreifbare gefahren, die man wenigstens in der Theorie ausschalten oder vor denen man sich verstecken kann. Was kann dagegen der Magier tun? Nun er kann uns alles mögliche auf den Hals hetzen. Dinge von denen ihr in euren wildesten Phantasien nichts ahntet, vor denen man sich nicht verstecken kann, die unsichtbar sind und durch Wände hinweg folgen und die man zu guterletzt nicht einmal verwunden kann.
Nein danke, darauf kann ich verzichten und ich bin mit der Taktik unterzutauchen wenn ich von menschlichen Wesen verfolgt wurde immer gut gefahren. Kann mir jemand von euch sagen wie man sich vor einem dieser fliegenden Augen versteckt, von denen bestimmt noch mindestens eines hier im Raum ist und woher man weiss wann man sie abgehängt hat und ruhig schlafen kann?
Ich hätte sowieso vorgeschlagen die Übergabe nur mit äußersten Vorsichtsmaßnahmen vonstatten gehen zu lassen, wenn sich nicht dieses Ding eingemischt hätte, da ich mich von Anfang an gefragt habe, warum jemand wie Schmidt Meta-Menschen beauftragt. Der will uns doch sicher für den Diebstahl verantwortlich machen und einsperren lassen, währeend er die Statuette behält! Ich bliebe dabei: Auf jeden Fall der Magier."

Nakashima nickte.
"Gut, dann ist es wohl der Magier. Ich würde vorschlagen, dass sich Akuangelu den Ort der Übergabe anguckt, und einen Punkt findet von dem aus er uns mit seinem Scharfschützengewehr Feuerschutz geben kann. Außerdem sollte mindestens einer von uns noch Akuangelu beistehen, damit dieser nicht ständig seinen Rücken im Auge behalten muss. Achja: für alle Fälle sollte derjenige, oder diejenige, der die Statuette bei sich trägt, bereit sein sofort diese zu zerstören, oder deren Zerstörung anzudrohen, sollte irgendetwas Unvorhergesehenes passieren."
Langsam förderte Nakashima seine Pfeife aus den Taschen seines Mantels und begann diese zu stopfen. Als er das Säckchen mit dem Tabak wieder in den Tiefen seines Mantels hatte verschwinden lassen, entzündete er diese.

"Wie wäre es wenn ich oder Kitty das übernehmen?" fragte Adam Nakashima. Der Zwerg und der Zyklop waren die einzigem mit Schnellfeuerwaffen und waren bei einer direkten Konfrontation bestimmt im Vorteil. Er selbst konnte eigentlich auch gut mit seiner Pistole und seinem Claymore umgehen, aber er war eigentlich nicht erpicht auf "Fronteinsätze". "Die Statue will wer tragen?" fragte Adam. Bestimmt wollte jeder das wertvolle Figürchen haben, aber vielleicht irrte er sich ja auch.

"Ich kann das Back-Up für unser'n Engel machen." erklärte Tjark schulterzuckend. Immerhin hatten sie noch Vernunft angenommen. Sollten sich die anderen weigern direkt mit dem Schmidt zu reden, dann würde er auch das machen, aber selbst einige Schmidts störten sich an seinem Aussehen.

“Also ich bin damit einverstanden! Wer auch immer mir Rückendeckung geben will... kommt jetzt einfach mit mir mit. Ich will mich nachher nicht stressen.“
Vince ging mit schlürfenden schritten zur Tür. Packte sich eine neue Packung Zigaretten und warf seinen Schlüssel war er zu seinem zwergischen Freund. [i]“Hier. Dir vertrau ich am meisten.“ Dabei schaute er zu Sir und machte die Typische 'ich hab dich im Auge' Geste. Dann sagte er an Nakashima gewannt. “Achja... Wenn ihr geht könntest du noch mal nach den Blumen und Pflanzen schaun?“ Dabei zeigte der Elf das erste mal seit dem die neuen ihn gesehen hatten Emotionen. “Ich zähl auf dich.“
Mit diesen Worten griff Archangel nach der Türklinke.